Wer wir sind…

Wir sind eine Gruppe historisch interessierter Leute. Unsere Interessen sind so vielschichtig wie wir selbst: Historisches Fechten, Feldschlange, Hakenbüchse und Luntenschlossgewehr, alte Lieder und Melodien, mittelalterliche Leckereien und Völlereien, aber auch die Mode der Renaissance haben es uns angetan. Der Bauernkrieg im Unterland bietet uns immer wieder Stoff zum nachlesen, recherchieren, debattieren und streiten.

Wir haben uns in einem eingetragenen, gemeinnützigen Verein organisiert „geht in Deutschland halt nicht anders“.

Dann sind wir seit 2005 auch Vollmitglied beim Bund Oberschäbischer Landsknechte und haben da schon so manche Schlacht geschlagen.

Über unseren Namen

Der Namensgeber für unsere Gruppe ist der Böckinger Bauernführer Jakob Rohrbach, auch Jaeklein Rohrbach genannt. Nach Eroberung von Weinsberg und der Burg Weibertreu jagte er entgegen aller Gepflogenheiten über 40 gefangene Ritter und deren Kriegsknechte durch die Spiesse. Diese Spiessträger haben wir uns also als Namengeber ausgesucht.
Diese Bauern und Landsknechte sind nicht unsere Vorbilder. Aber diese brutale Hinrichtung von Kriegsgefangenen, die als Blutostern in die Geschichte einging, kann als Schlüsselszene des Bauernkriegs bezeichnet werden: Martin Luther wandte sich nun ganz deutlich von den Bauern ab, ein Teil der religiösen Rechtfertigung des Aufstandes brach weg. Die Fürsten des Schwäbischen Bundes konnten sich nun auch auf moralische Beweggründe für die Bekämpfung des Aufstandes stützen. Viele Landsknechte, die zuvor noch auf der Seite der Bauern gekämpft hatten oder sich der Werbung der Fürsten entzogen hatten, musterten nun beim Schwäbischen Bund an. Der Bauernjörg nahm furchtbare Rache an den Bauern. Von 40 Toten konnte nun nicht mehr die Rede sein.
Der Abstand von fast 500 Jahren erlaubt uns eine differenzierte Sicht der damaligen Ereignisse. Es zeigt uns, welch eine revolutionäre Zeit die Jahre 1525/1526 waren. Wie die Ideale „Demokratie“ und „Gleichheit“ bis in unsere heutige Demokratie überlebt haben. Wie aber auch die damaligen Freiheitskämpfer trotz aller Ideale im Krieg Brutalität und Grausamkeit anwandten und auch erfuhren.
Der Bauernkrieg ist nach unserer Meinung einer der spannendsten Momente der deutschen Geschichte, dessen Ideen heute noch lebendig sind. Es zeigt aber auch, wie brutal Fanatiker oder auch Machtpolitiker agieren und wie die Menschen – oft gutgläubig – von den „Führern“ ausgenutzt und verheizt werden.

Über unsere Fahne

Unsere Fahne besteht aus zwei Elementen: dem Bundschuh der aufständischen Bauern und das Kreuz des Schwäbischen Bundes, der Vereinigung der Fürsten. Somit zeigt unsere Fahne die zwei verfeindeten Lager des Bauernkrieges.
Unsere Fahne ist keine historische Fahne. Wie bereits unser Name, fordert uns auch unsere Fahne auf, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen und die Menschen und Beweggründe dahinter zu suchen. Jeder für sich selbst – ohne auf vorgefertigte Meinungen und Ansichten zurückzufallen.