Laden & Feuern

Hier folgt eine an Wallhausen angelehnte Beschreibung des Musketendrills:

  1. Aus der Pulverflasche wird eine kleine Menge Zündpulver (das ist spezielles, besonders fein gemahlenes Schießpulver; es wird Pulverin oder Zündkraut genannt) in die Pfanne geschüttet.

  2. Muskete und Gabel werden mit der linken Hand ergriffen und auf die linke Körperseite gebracht. Die rechte Hand greift zum Bandelier und öffnet eine Kartusche.
    Um stets die passende Pulvermenge parat zu haben, wird diese in besagten Kartuschen, fingerlangen, leicht konischen hölzernen Behältern transportiert. Diese, zumeist 12 an der Zahl, weshalb sie auch die 12 Apostel genannt wurden, hängen am Bandelier.

  3. Die Pulverladung wird in den Lauf geschüttet.

  4. Die Bleikugel, welche in einem Ledersäckchen aufbewahrt wird, wird in den Lauf eingeführt. Damit die Kugel nicht wieder herausrutscht, wird sie mit einem Stoffläppchen oder Papierfetzen abgedichtet. Kugel und Pulver werden danach mit dem Ladestock festgerammt.
    Um 1600 wurden auch schon Patronen eingeführt: Kugel und Pulver sind durch eine Papierhülle miteinander verbunden.

  5. Mit dem Schwenken des Hutes wird die Feuerbereitschaft signalisiert.

  6. Die glimmende Lunte wird zum Hahn geführt.

  7. Die Lunte wird in den Hahn eingeklemmt. Um eine vorzeitige Entladung durch Funkenflug zu vermeiden, muß die Pulverpfanne mit den Fingern der linken Hand abgedeckt werden.

  8. Die Muskete wird auf die Gabel gelegt und diese wird in den Boden gepflanzt. Der Schütze harrt nun des Feuerbefehls.